Die Verantwortung der Eltern bei der Belehrung und Erziehung ihrer Kinder

„Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Vermahnung zum Herrn“ (Epheser 6,4). In diesem Text finden wir die zweifache Aufgabe der Belehrung und Erziehung der Kinder im Heim.

„Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Vermahnung zum Herrn“ (Epheser 6,4). In diesem Text finden wir die zweifache Aufgabe der Belehrung und Erziehung der Kinder im Heim. Es gibt viele, die damit zufrieden zu sein scheinen, nur eines davon zu lehren. Diese Verse betonen beides in gleicher Weise.

Das Wort, das hier mit „Vermahnung“ übersetzt ist, hat die Bedeutung, die Aufmerksamkeit des Kindes auf die Wahrheiten des Wortes Gottes zu lenken. Dies ist Belehrung, die Vermittlung von Wissen oder das Kind, mit dem, im Worte Gottes enthaltenen Tatsachen bekannt zu machen. Das mit „Zucht“ übersetzte Wort umfasst in der Bedeutung Zurechtweisung, zu bewirken, nach dem Maß oder dem Wissen zu wandeln, das gelehrt worden ist. Die Kenntnis des Herrn, der Heiligen Schrift, soll gelehrt werden. Das Kind soll diese kennen. „Und weil du von Kind auf die heilige Schrift weißt, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christum Jesum“ (2. Timotheus 3,15). Wir wissen, das Kind ist im Kleinkindalter sicher, nicht weil es weiß, was die Bibel lehrt, sondern weil das Blut Christi auch für das Kind vergossen wurde. Dennoch soll es die Bibel kennen. Während es heranwächst, wird es durch die Kenntnis des Wortes Gottes, die es erlangt hat, über die Erlösung lernen. Zweifellos war dies ein großer Vorteil für den jungen Timotheus, als er das Alter der Zurechnungsfähigkeit erreichte.

Wir wollen uns jetzt mit dem ersten dieser Punkte befassen, „Vermahnung“ oder Belehrung.

Lehren der bedeutung der gebote und satzungen – 5. Mose 6,20-25.

„Wenn dich nun dein Sohn heute oder morgen fragen wird und sagen: Was sind das für Zeugnisse, Gebote und Rechte, die euch der Herr, unser Gott, geboten hat? So sollst du deinem Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und der Herr führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand, und der Herr tat große und böse Zeichen und Wunder an Ägypten und Pharao und allem seinem Hause vor unsern Augen und führte uns von dannen, auf dass er uns einführte und gäbe uns das Land, das er unsern Vätern geschworen hatte; und der Herr hat uns geboten, zu tun nach allen diesen Rechten, dass wir den Herrn, unsern Gott, fürchten, auf dass es uns wohl gehe unsre Lebtage, wie es geht heutigestages; und es wird unsre Gerechtigkeit sein vor dem Herrn, unserm Gott, so wir tun und halten alle diese Gebote, wie er uns geboten hat.“

Die Gebote und Rechte des Herrn sind nicht ohne Bedeutung für das Kind. Sie sind, wie der Herr das Volk über dessen Gottesdienstbräuche lehrte, ein Mittel dazu, die Kinder auf Gott hinzuweisen. Durch sie können wir die Kinder über unser Leben in der Knechtschaft der Sünde belehren und über unsere wunderbare Rettung durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz und Seine Auferstehung von den Toten. Sind die Gebote und Rechte für dich bedeutsam, Vater und Mutter? Oder gehören sie einfach zu den vielen Dingen, die die Kirche von dir verlangt? ohne Bedeutung für dich? Sie müssen für dich bedeutungsvoll sein, ehe du in der Lage sein wirst, sie deine Kinder zu lehren. Die Kinder werden nicht in der Lage sein, die geistliche Erneuerung und Gemeinschaft durch diese so zu erfahren wie du, der du das Alter für einen verantwortlichen Glauben erreicht hast. Aber sie werden, wenn sie recht in der Gemeinde geübt und dann recht an die Kinder weitergegeben werden, dem Kind sehr dabei helfen, der Realität der Existenz Gottes und dass Er unser Gott ist, bewusst zu werden. Es wird merken, dass wir bei Gott Führung suchen, für unsere Bedürfnisse bitten, dass wir dafür verantwortlich sind, Ihm zu gehorchen, dass wir eines Tages alle gerichtet werden und dass es für alle einst das ewige Leben oder den ewigen Tod geben wird. Hier haben wir auch die Gelegenheit, die Kinder zu lehren, wie der Herr in der Vergangenheit an den Gläubigen und den Ungläubigen gehandelt hat. Die Berichte im Alten Testament sind besonders zu diesem Zweck geeignet (1. Korinther 10,1-12).

Schärfe sie ihnen ein – 5. Mose 6,6-9

„Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst oder aufstehst, und sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sollen dir ein Denkmal vor deinen Augen sein, und sollst sie über deines Hauses Pfosten schreiben und an die Tore.“

Hier wird betont, die Kinder die Worte und Gesetze des Herrn zu lehren und sie ihnen einzuschärfen. Es ist unsere Pflicht, darauf zu achten, dass unsere Kinder nichts Falsches oder Irriges gelehrt werden. Zum Beispiel, das Kind sollte von seinen Eltern gelehrt werden, was die reine Wahrheit bezüglich Geschlecht und der menschlichen Fortpflanzung ist, ehe es dies aus einer verdorbenen Quelle erfährt. Viele junge Menschen werden sündliche Gewohnheiten annehmen, weil sie nicht wissen, was die Impulse in ihnen bedeuten. Die Kenntnis der Tatsachen des Lebens wird vielen derartigen Kindern dabei helfen, bösen Gewohnheiten aus dem Weg zu gehen, die sie ihr Leben lang plagen könnten. Kinder werden diese Dinge aus Quellen lernen, die die reinen Tatsachen so verdreht und verdorben haben, dass sie Gemüt und Leib des unschuldigen Kindes verunreinigen.

Obhut und Schutz sind sehr angebracht. Wir sagen, es ist so bei Küken, Schweinen und allen anderen Tieren auf der Farm und gewiss weit mehr bei Babys. Wir geben kleinen Kindern kein Dynamit oder gefährliche Waffen in die Hand. Warum sollten wir sie dann schädlichen Einflüssen in der staatlichen Schule, im Radio, Fernsehen, in vielen Büchern und Zeitschriften, in schlechtem Umgang in der Nachbarschaft oder in der Verwandtschaft aussetzen? Die Zeit wird kommen, wenn sie nach treuer Belehrung und Erziehung dafür gerüstet sind, solchem Umgang zu begegnen, wo es erforderlich wird. Bis dahin müssen sie vor den Stürmen und dem Bösen in der Welt behütet und bewahrt werden. In dieser Zeit müssen sie darauf vorbereitet werden, den Stürmen und den schlechten Einflüssen (in der Zukunft) auf eigenen Füßen, mit der Weisheit des Gottvertrauens zu begegnen, und sie müssen bei Ihm Führung und Schutz suchen, so wie wir das jetzt tun.

Nichts kann sorgsame, fleißige Belehrung ersetzen. Erziehung ist unmöglich, wenn ein Kind nicht genügend versteht, was von ihm erwartet wird. Das ist die Ursache von viel Verwirrung in seinem Gemüt und daher in seinem Verhalten. Mögen wir uns nicht dessen schuldig machen, es für selbstverständlich zu halten, dass unsere Kinder wissen, was die Bibel lehrt. Vielleicht ist das der Fall, aber mögen wir fleißig darauf achten, dass es so ist. Vater, sorge dafür. Mutter, hilf treu.

Soll das Kind über die Hölle belehrt werden?

Moderne Erzieher sagen, ein Kind sollte nicht über die Hölle oder über das Blut Christi belehrt werden, weil derartige Themen bewirken, dass das Kind, infolge des Schocks, schlechte Träume haben wird, den diese Themen in seinem jungen, zarten Gemüt hervorrufen werden. Dies steht ganz im Gegensatz zu Gottes Wort. Kindern soll der ganze Wille und das ganze Wort Gottes gelehrt werden. Ihnen muss die Gerechtigkeit Gottes eingeprägt werden, wenn sie heranwachsen, wie auch die Heiligkeit, die Seine Gerechtigkeit fordert. Sie werden dies natürlich nicht in dieser Sprache verstehen, aber die Wahrheit kann ihnen allmählich eingeprägt werden, während wir sie treu nach Gottes Maßstab belehren und erziehen. Gewiss sollte man dem Kind nicht mit der Tatsache drohen, dass es in die Hölle kommt, wenn es sich nicht recht benimmt. Aber es sollte sorgsam darüber belehrt werden, dass diejenigen, die Gott nicht gehorchen und Ihm nicht in Liebe dienen, die Ewigkeit in der Hölle verbringen werden, genau wie die Gerechten durch Christi Verdienst die Ewigkeit bei Gott im Himmel verbringen werden. Auch sollte das Kind nie in der Lage sein, zu wissen, wie alt es war, als es vom Tode Christi am Kreuz für unsere Sünden lernte. Es wird dies in dem jungen Alter nicht verstehen können, aber es ist dann auch noch nicht in der Lage, Gottes Liebe und Barmherzigkeit zu verstehen. Aber wir lehren es die Kenntnis des ganzen Wortes Gottes. Wenn es älter wird, sind die Tatsachen der Hölle und des Blutes Jesu ein Teil von ihm. Es betrachtet sie als Wahrheiten, die nicht in Frage gestellt werden.

Der Herr schenkt uns diese Jahre, in denen sie so formbar sind, damit wir ihren Gemütern unauslöschlich die Tatsachen von Gottes Wahrheit einprägen. Vielleicht liegt hier der Grund, warum so viele Erzieher die Inspiration des Wortes Gottes, die Realität der Hölle und das Erfordernis des buchstäblichen Gehorsams gegen die Lehren des Neuen Testaments in Frage stellen. Ihre Eltern haben ihnen die Wahrheit nicht ins Herz gepflanzt, als sie Kinder waren. Vater, Mutter, du wirst diese Gelegenheit nie wieder haben. Prediger, predige den kleinen Lämmern. Biete deine Botschaft in einfacher Sprache, damit ein kleines Kind die Tatsachen des Evangeliums und von Gottes Umgang mit Seinem Volk in allen vorangegangenen Generationen begreifen kann.

Erziehung

Wir kommen jetzt zum zweiten Wort in unserem Text, „Zucht.“ Wir sehen, dass das Neue Testament dem Vater die Pflicht auferlegt, zu lehren (darauf zu achten, dass die Kinder eine gründliche Kenntnis des Wortes Gottes haben) und zu erziehen (darauf zu achten, dass die Kinder beständig dem gehorchen, was sie gelernt haben). Mutter soll treu helfen, aber Vater hat die Schuld, wenn es nicht geschieht.

Reizet eure Kinder nicht zum Zorn

Dies umfasst Neckerei und anderes. Dies fordert das gebetsvolle Verlangen, unsere Kinder zu verstehen und mit Weisheit und Gerechtigkeit zu bestrafen. Kinder spüren schnell eine Ungerechtigkeit und es werden Gefühle in ihnen aufsteigen. Wenn Eltern sich in ihrem Urteil irren und dies später erkennen und bekennen, erlangen sie den Respekt des Kindes. Dies fordert auch, dass wir unsere eigenen Motive verstehen. Es kann nicht gutgeheißen werden, Gehorsam zu fordern, um jede selbstsüchtige Idee zu befriedigen, oder ein Sklaventreiber zu sein, ohne genügend auf das Wohl des Kindes zu achten.

„Wie man einen Knaben gewöhnt, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird“ (Sprüche 22,6). Belehrung und Zucht sind untrennbar, denn echte Belehrung umfasst Zucht. Zucht bedeutet, ein Tier oder ein Kind so zu erziehen, dass es treu und beharrlich tut, was es tun soll, und weiß, was es tun soll. Bei Tieren würde ein Trainer ausgelacht werden, wenn er behaupten würde, sein Tier sei gut trainiert, wenn es nicht gut auf seine Befehle reagieren würde. Es trifft genauso zu, dass Kinder, die die Wünsche ihrer Eltern ignorieren und die, obwohl sie wissen, was von ihnen erwartet wird, sich anders verhalten, keine Zucht haben. Gott hat uns intelligente Kinder gegeben. Sie merken schnell, ob wir es wirklich meinen, was wir sagen.

Ein Tiertrainer hütet sich davor, das Tier jemals zum Narren zu halten oder ihm einen Streich zu spielen. Dies würde das Tier verwirren. Dies trifft auch auf Kindern zu. Wenn wir sagen: „Wenn du das tust, werde ich dich bestrafen“, und dann, wenn das Kind es wieder tut (vielleicht gleich nach unseren Worten), sagen: „Hast du mich gehört?“, dann bringt dies dem Kind nur Verwirrung und lehrt es, dass wir nicht meinen, was wir sagen. Das Kind braucht nicht oft bestraft zu werden, wenn es streng genug und beharrlich bestraft wird. Eine Illustration dafür ist der heiße Herd. Er lehrt das Kind, zu gehorchen, wenn es einmal dem Befehl nicht gehorsam war, oder es lernt es spätestens beim zweiten Mal, wenn es den heißen Herd anfasst. Und von da an respektiert das Kind den Herd. Wenn das kleine Kind nun klug genug ist und den Herd von jenem Tag an respektiert, wird es dann nicht die Intelligenz haben, Vater und Mutter zu respektieren, wenn sie genauso beständig und streng wären, wenn das Kind ungehorsam ist? Ist dies nicht genauso einfach? Unsere empfindsame Liebe macht uns oft blind.

Ein sehr wichtiges Prinzip bei diesem Beispiel ist der Zeitpunkt. Die Korrektur erfolgt sofort nach Berührung des heißen Herdes. Die Bedeutung dessen kann nicht genug betont werden. Eine Verzögerung, wenn auch nur um zehn Sekunden oder länger, wird das Kind verwirren. Die sofortige Anwendung zur rechten Zeit macht dem kleinen Kind klar, was gemeint und gewünscht wird.

Der Zeitpunkt zur Zurechtweisung ist der, wenn das Kind nach der Schranktür greift, nicht, nachdem es die Tür bereits geöffnet hat. Im letzteren Fall mache die Tür zu, deute auf den Griff oder die Klinke und sage: „Nein, nein. Das ist nicht für dich. Das ist für Mutter.“ Dann arbeite in seiner Nähe und behalte das Kind im Auge. Wenn es danach greift, sage „Nein, nein“, ehe es die Tür berührt. Wenn es das erneut tut, gib ihm einen Klaps, ehe es die Tür berührt. Der Klaps muss stark genug sein, damit es ihm unangenehm ist.

Das oben Gesagte gilt auch, wenn man Kinder dazu erzieht, nicht die Blumentöpfe, Bücher oder das Bücherregal oder anderes zu berühren. Auf diese Weise lernt es, was es in der Familien-„Welt“ daheim benutzen darf und was nicht.

Solch sorgfältige Erziehung daheim erzieht es gleichzeitig zum rechten Verhalten, wenn wir bei Freunden zu Besuch sind. Ein freundlich ausgesprochener Tadel, wenn das Kind etwas falsch macht, wird ihm den Fehler zeigen und ist eine Reaktion, bei der keine Szene gemacht wird.

Beachte weiter bei unserem Beispiel vom Herd, dass wenig Worte nötig sind. Viele Worte sind für das Kind verwirrend. Sage dem Kind in so wenig Worten wie möglich, einfach und sorgsam, was von ihm erwartet wird und, falls praktisch, warum, und wenn das Kind dann versteht, beginnt die Erziehung. Das Kleinkind, das eben das Gehen gelernt hat, kann sehr leicht dazu erzogen werden, die Bücher auf dem Bücherregal nicht anzufassen, wenn die Methode angewandt wird, die bei dem Beispiel von Herd beschrieben wurde. Andere Methoden machen es schwer, das Kind mit der Zeit zu erziehen. Zum Beispiel, die Aufmerksamkeit des Kindes von seinem Tun abzulenken oder zu fragen: „Willst du dies oder jenes?“, berührt nicht den Kern des Problems und macht das Problem schlimmer. Kinder lieben und achten die Eltern mehr, wenn die Disziplin beständig angewandt wird. Es festigt das Vertrauen des Kindes zu seinen Eltern.

Die Rute der Zucht: Deren Erfordernis – Sprüche 22,15

„Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie fern von ihm treiben.“

Von wessen Kind spricht der Weise hier? Von deinem und meinem Kind, allen Kindern. Wir müssen dies erkennen, ehe das Kind geboren wird, und um Weisheit beten, dass wir von Anfang an recht mit ihm umgehen. Kein Kind ist wie das andere – dies bezieht sich auf viele Dinge (was es vorzieht, was es nicht mag, Temperament usw.) -, aber in diesem sind sie alle gleich. Es gibt keine Ausnahmen. Das Problem ist der Wille. Diese Torheit ist einfach das Verlangen, meinen eigenen Willen durchzusetzen. Es ist Eigensinn, Rebellion gegen die Autorität, die Gott über mich gesetzt hat. Der Starrsinn dieses Willens muss früh im Leben gebrochen werden. Es ist gesagt worden, wenn dieser Wille nicht gebrochen wird, ehe das Kind zwei Jahre alt ist, sind die Chancen gering, dass dies erreicht wird. Es gibt viele Menschen in der Kirche, deren Wille nie gebrochen worden ist. Sie finden es schwer, sich Gott und der Gemeinde zu fügen. Vielen fällt es schwer, sich den Gesetzen des Landes zu fügen. Sie wurden nie dazu erzogen, sich im Heim froh zu fügen. Ein junger Mann oder eine junge Frau, die dem Vater oder der Mutter widersprechen, sind nicht erzogen. Ihr Wille wurde nicht gebrochen. Sie sind halsstarrig und rebellisch.

Der Herr nennt die Rute der Zucht als Erziehungsmittel. Es stimmt, andere Formen der Züchtigung werden helfen, aber die angewandte Rute der Zucht, wo Schläge recht verabreicht werden, ist Gottes Plan und wird Seine Zwecke erreichen. Wenn wir dies nicht tun, werden wir leiden und das Kind ebenfalls, wahrscheinlich sein Leben lang und in Ewigkeit.

Das Kind muss dazu erzogen werden, es zu lieben, die Dinge zu tun, die recht sind. „ . . . wird sie fern von ihm treiben.“ Die recht angewandte Rute wird seinen Sinn und seine Wünsche ändern. Es wird nicht mehr an das Verbotene denken und das Rechte annehmen, wenn der Wille unterworfen ist. Es sind vielleicht zwei oder drei Anwendungen der Rute erforderlich, um dies zu erreichen, besonders, wenn die Zurechtweisung davor vernachlässigt worden ist. Es gibt keinen Ersatz für die Rute. Das kichernde, alberne Mädchen und der ungezogene, törichte Junge können beide durch treue Anwendung der Rute dazu erzogen werden, gern ernst und still zu sein. Das Reden dient zur Unterweisung. Sonst verwirrt es das Kind. Zusätzlich zu schlichter, sorgsamer Unterweisung wird die Rute zur Zurechtweisung und Erziehung benötigt.

Die Rute der Zucht: Ein Zeichen wahrer Liebe für das Kind – Sprüche 13,24

„Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn bald.“

Das Wort Gottes sagt uns deutlich, dass wir unser Kind hassen, wenn wir nicht die Rute anwenden, um es so zu erziehen, dass es auf Gottes Wegen geht. Jedesmal, wenn ich weiß, dass mein Kind wissentlich oder absichtlich ungehorsam war und ich es nicht züchtige, beweise ich, dass ich seine Seele und sein ewiges Wohl nicht schätze. Können wir so eine deutliche Lehre übersehen? Wenn ich beständig darin bin, die Rute der Zucht bei solchem Ungehorsam anzuwenden, wird das Kind selten ungehorsam sein. Es wird lernen, dass es zu seinem eigenen Wohl ist, zu gehorchen, und wird es gern tun.

Die Rute der Zucht: Ein Mittel der Hoffnung für das Kind – Sprüche 19,18

„Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist; aber lass deine Seele nicht bewegt werden, ihn zu töten.“

Beginne, sobald das Kleinkind sich steif macht, wenn es dem widersteht, was du von ihm erwartest. In diesem Alter kann es eine sehr wirksame Methode der Zurechtweisung sein, wenn du es so fest in den Armen hältst, dass es ihm unbehaglich ist, bis es seinen Widerstand aufgibt. Aber es muss regelmäßig geschehen, jedesmal, wenn es sich steif macht, und prompt, damit das Kind dies versteht. Oder vielleicht können einige Klapse auf das Hinterteil wirksam sein – gerade stark genug, um ihm zu zeigen, dass du mit ihm unzufrieden bist. Aber auch hier wieder, muss es prompt und regelmäßig bei jedem Vorfall getan werden.

Die Rute der Zucht: Ein Mittel moralischer Reinigung – Sprüche 20,30

„Man muss dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlt.“

Für viele klingt dies grausam. Jedoch ist das Gegenteil grausam – ein Kind zu einem Rebellen werden zu lassen. Ist es nicht viel besser, dass das Kind einige Tage lang die Striemen der Rute am Körper trägt, statt dass es sein Leben lang rebellisch und eigenwillig ist? Wieviel Probleme entstehen im Heim, in der Gemeinde und Nation durch solch ein Leben, hauptsächlich wegen einer unbiblischen Einstellung sentimentaler “Liebe“ von Seiten der Eltern.

Die Rute der Zucht: Um das Kind vor der Hölle zu retten – Sprüche 23,13. 14

„Lass nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute haust, so wird man ihn nicht töten. Du haust ihn mit der Rute; aber du errettest seine Seele vom Tode.“

Die treue Anwendung der Rute am rechten Platz wird das Kind nicht verletzen oder töten, wie einige meinen. Die grausamen, atheistischen Theorien, wonach man dem Kind erlaubt, seinen Willen zum Ausdruck zu bringen, statt ihn zu brechen, bringen eine Welt der Rebellion und sich daraus ergebender Unruhe und Rebellion über uns. Das ist Satans letzter Vorstoß – Massenrebellion gegen Gottes Autorität. Die treue Anwendung der Rute „wird seine Seele vom Tode erretten“, selbst in solch einer bösen Zeit.

Die Rute der Zucht: Gibt Weisheit, verhütet Schande – Sprüche 29,15

„Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.“

So manche Mutter und so mancher Vater verbringen heutzutage Stunden der Sorge und der Reue über die Weise, wie ihre Kinder dem Namen des Herrn, Seiner Kirche und ihrem Heim Schande machen. Dieser Schriftvers lehrt uns, dass ein Kind, das sich selbst überlassen wird, dies tut. Aber die Rute und Strafe geben Weisheit, werden ein Kind weise machen. Erziehe ein Kind dazu, die Wege zu lieben, die du liebst, und es wird dein enger „Kamerad“ und ein Busengefährte werden; du wirst es sein, bei dem es Hilfe in der Zeit seiner Probleme und Nöte sucht. Es wird gern mit dir zusammen sein. Mit der Zeit wird es sehen, dass es die Wiedergeburt braucht. Die Rute wird es dazu befähigen, dass es einen Erlöser und Herrn braucht. Wir wollen nicht warten, bis es zu spät ist, und so unsere Gelegenheit verpassen.

Die Rute der Zucht: Schenkt Ruhe – Sprüche 29,17

„Züchtige deinen Sohn, so wird er dich ergötzen und wird deiner Seele sanft tun.“

Viele Eltern sagen, ihr Kind ist zu nervös, um einige Klapse zu erhalten; es könnte dies nicht vertragen. Die Wahrheit könnte sein, dass die Unterlassung der Bestrafung es so darüber verwirrt hat, was von ihm erwartet wird, und es so schwer gemacht hat, Erwachsene zu verstehen, dass es bei dem gewissenhaften Versuch, dies zu tun, vielleicht sehr nervös geworden ist. Die treue Anwendung der Rute würde seiner Verwirrung bald ein Ende bereiten und würde es bald zu einem normalen Kind machen. Falls man dies nicht tut, wird seine Persönlichkeit sehr beeinträchtigt sein und es wird viele Schwierigkeiten im Umgang mit seinen Mitmenschen haben.

Ein Geist der Unzufriedenheit und Unruhe bei den meisten Kindern ist ein Zeichen ungenügender oder unbeständiger Anwendung der Rute oder dafür, dass das Kind zu sehr angetrieben wird, um mehr zu leisten. Das letztere könnte eine versteckte Form von elterlichem Stolz sein. Die wichtigste Lektion, die ein Kind im Leben lernen kann, ist, Gottes Ordnung für sein Leben zu lieben. Alle anderen Lektionen und Forderungen sind zweitrangig.

Oft hört man den Ausdruck, besonders von einer Mutter, dass es über ihre Kräfte geht, ein Kind während des ganzen Gottesdienstes auf dem Schoß zu halten. Wieder gibt dieser Vers die Antwort. Erziehe es dazu, daheim still auf deinem Schoß zu sitzen, und du wirst Ruhe haben.

Versuche folgendes: Etwa zweimal in der Woche, wenn das Kind weder hungrig noch müde ist, erziehe es dazu, still auf deinem Schoß zu sitzen, ohne einen Laut aus seinem Mund und ohne ein Spielzeug in den Händen. Die erste Lektion (von einer halbstündigen Dauer) wird schwierig sein. Mache zuerst sicher, dass es weiß, was du von ihm erwartest. Wenn es zu begreifen anfängt, beginne mit der Erziehung, indem du es für jeden Verstoß strafst. Gib nicht auf, bis du es wenigstens für einige Minuten erreicht hast. Dann versuche es mindestens noch zweimal an verschiedenen Tagen in der gleichen Woche. Jedesmal wird es weniger schwierig sein. Versäume es nie in deinem ganzen Umgang mit dem Kind, zu zeigen, dass dein Wort das bedeutet, was es sagt. Wenn der Sonntagmorgen kommt, wirst du den Gottesdienst genießen können und das Kind ebenfalls. Weiter werden auch andere Leute es mehr genießen und dich dafür loben, dass das Kind sich so gut verhält. „Ja, es wird dich ergötzen.“ Und wenn du dein Kind auch weiterhin stetig belehrst und erziehst, wird es dich ergötzen, solange du lebst.

Einige Häufige Fehler

Oft machen Eltern ihre Belehrung und Erziehung zunichte, indem sie vor den Kindern nicht darin übereinstimmen, was zu tun ist. Dies ist sehr ernst. Lasse die Kinder nie in irgendeiner Weise wissen, dass ihr euch nicht einig seid. Wartet bis ihr allein seid, ehe ihr derartige Dinge besprecht. Kommt überein in der Sache und bleibt beide treu dabei.

Ein weiterer häufiger Fehler ist, zu warten, bis das Kind zwei oder drei Jahre alt ist, ehe die Rute (oder die Hand) angewandt wird. Ein Kind, das alt genug ist, um Zorn zum Ausdruck zu bringen oder den Wunsch nach Durchsetzen des eigenen Willens, ist alt genug, um zurechtgewiesen zu werden.

Ein dritter häufiger Fehler ist, zu sagen, dass ein Kind müde ist und daher unruhig ist. Ein gut erzogenes Kind wird nicht unruhig sein oder klagen, wenn es müde ist. Es wird einfach aufgeben und sich hinsetzen oder legen und einschlafen. Ein Kind, das daran gewöhnt ist, in einem Kinderbett zu schlafen, muss vielleicht daran gewöhnt werden, auf einem Schoß zu schlafen, damit man in Ruhe am Gottesdienst teilnehmen kann.

Einige Eltern werden von einem Kind sagen, dass sie wissen, dass es weiß, was es tun soll, und dass sie nicht verstehen können, warum es das nicht tut. Die Antwort ist, dass es nicht dazu erzogen ist, dies mit Beständigkeit zu tun.

Ein häufiger Fehler, der Eltern vielleicht blind macht und Unbeständigkeit bei der Erziehung verursacht, ist, dass sie möchten, dass ihre Kinder einen guten Ruf haben, oder um einen guten Eindruck auf andere zu machen. Unser einziges Motiv darf nur sein: für Gott.

Auch hier wieder, zuweilen sind Eltern zufrieden, ehe das Kind völlig erzogen ist. Dies lässt eine Lücke zum Ausdruck des Eigenwillens.

Ein weiterer häufiger Fehler ist, die Kinder zu fragen, was sie wünschen oder ob sie ein Schläfchen machen wollen oder dergleichen. Gott erwartet, dass Eltern Entscheidungen für die Kinder treffen bei Dingen, die in irgendeiner Weise mit dem Wohl des Kindes zu tun haben. Bei anderen Dingen kann man Kindern die Wahl überlassen.

Die Stimme zu heben, um eine Antwort von dem Kind zu erhalten, ist ein ernster Fehler. Es deutet auf ein Versagen darin, Kinder dazu zu erziehen, dass sie sofort antworten, wenn man mit ihnen spricht.

Mit Sanftheit

„Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist“ (Jakobus 1,20). Dies trifft bei der Zurechtweisung von Kindern zu. Weise ein Kind nie zurecht, wenn du zornig bist. Es wird den Zweck verfehlen. Wir weisen unsere Kinder nach dem Wissen zurecht, dass das, was wir wissen, gut für sie ist, und mit tiefer christlicher Liebe.

„Der Knecht des Herrn darf nicht streiten, sondern muss zu allen Menschen sanft sein.“ Güte und Sanftheit zeigen sich gut in der Weise, wie die Mutter ihr neugeborenes Kind aufnimmt. Beharrlichkeit mit Sanftheit, eine ruhige Weise und Stimme statt Ärger mit lauter, hoher Stimme, werden ein Kind von unserer Aufrichtigkeit und Festigkeit überzeugen.

—Paul M. Landis

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